Der Fall Fidelis
„Der Fall Fidelis“ beschäftigte am Freitag, den 21. Oktober 2022 eine Gruppe interessierter Mitglieder der Bruderschaft beim Besuch der gleichnamigen Ausstellung im Palais Liechtenstein in Feldkirch.
Fidelis von Sigmaringen wirkte im frühen 17. Jahrhundert als Guardian des Kapuzinerklosters in Feldkirch und Fürsprecher der Armen und Benachteiligten und war als eifriger und unnachgiebiger Prediger im benachbarten Graubünden mit der Re-Katholisierung der zum Protestantismus übergelaufenen Gemeinden beauftragt. Nach einer seiner kämpferischen Predigten wurde er, Berichten zufolge, in Seewis im Prättigau nach dem Verlassen der Kirche von einer aufgebrachten Horde angegriffen und ermordet. Als einer der wenigen, später heiliggesprochenen Blutzeugen aus jener von Reformationswirren gezeichneten Zeit, wurde er schon bald nach seinem Tod in der Bevölkerung seiner Heimatstadt, aber auch im weiteren Umkreis, u.a. als Patron der Diözese Feldkirch bis heute verehrt.
Mit seiner kompetenten und kurzweiligen Führung spannte Dr. Hans Gruber einen weiten Bogen über das Leben und Wirken des Heiligen hinaus von der Lebenswelt der damaligen Zeit zu Themen und Entwicklungen der Gesellschaft in unseren Tagen. Dabei kamen sowohl die an Philosophie, Politik und Geschichte interessierten Besucher auf ihre Kosten. Die eineinhalb Stunden haben sich nach Aussagen der Teilnehmer gelohnt und haben Lust auf weitere Erlebnisse dieser Art geweckt. Bereits für das kommende Frühjahr ist eine neue Ausstellung von Hans Gruber in Feldkirch geplant.
Vorerst läuft die Schau zum Heiligen Fidelis noch bis zum 22. November und ein Besuch ist unbedingt zu empfehlen.